Hausgemachte Spezialitäten selber machen – das ist für viele Menschen eine echte Leidenschaft. Besonders beliebt ist das Backen von Brot, das Bierbrauen und die Herstellung von Wein. Wir zeigen Ihnen heute, wie Sie Wein selber machen und klären die wichtigsten Fragen. Dazu gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit einem einfachen Rezept.
Hausgemachte Spezialitäten selber machen – das ist für viele Menschen eine echte Leidenschaft. Besonders beliebt ist das Backen von Brot, das Bierbrauen und die Herstellung von Wein. Wir zeigen Ihnen heute, wie Sie Wein selber machen und klären die wichtigsten Fragen. Dazu gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit einem einfachen Rezept.
Wie Sie aus Trauben Wein herstellen: notwendige Ausrüstung und Zubehör
Um Wein selber zu machen, benötigen Sie die richtige Ausstattung. Ob Sie den feinen Tropfen für die Familie herstellen oder planen, eine Bar zu eröffnen, in der Sie selbst gemachte Spezialitäten aus dem eigenen Weinkeller anbieten. Die nachfolgende Ausrüstung darf in keiner Weinküche fehlen:
- Obstpresse: Mit ihr zerdrücken Sie schnell und einfach die Trauben. Der so gewonnene Most eignet sich für die Weiterverarbeitung. Achten Sie bei Ihrem Entsafter auf ein Fassungsvermögen von mehreren Litern – je nach Bedarf. Sie finden Pressen aus Edelstahl oder traditionell aus Holz im Handel. Beide Varianten eignen sich für die Weinherstellung.
- Gärgefäß (der sogenannte Ballon): Der Ballon ist ein großes Glasgefäß und für die Gärung verschiedener Arten von Weinen unentbehrlich. Sie finden ihn häufig in einem Plastik- oder Weidenkorb, an dessen Griffen Sie das Gefäß bequem tragen. Der Korb dient aber auch dem Schutz vor Schäden und schirmt Sonnenlicht ab. Die Auswahl an Ballons im Handel ist inzwischen riesig. Sie finden alle Größen von handlichen 5-l-Ballons bis zu 15 l, 25 l oder 50 l fassenden Gärgefäßen.
- Ballonstopfen: Der Stopfen muss genau auf den Durchmesser des Ballonhalses passen. Es gibt zwei Arten: den Verschluss aus Gummi mit Loch für das Gärröhrchen und den Korken ohne Loch. Mit dem Gummistopfen verschließen Sie den Ballon während des Gärvorgangs. Den Korken verwenden Sie nach der Gärung.
- Gärröhrchen: Die feinen Röhrchen ermöglichen die Gärung des Mosts im Ballon. Die Röhren sind unverzichtbar, wenn Sie Wein selber machen, denn sie halten Schmutz und Fruchtfliegen fern und lassen gleichzeitig die entstehenden Gase aus dem Behälter entweichen. Füllen Sie das Röhrchen einfach mit etwas Wasser, um zu verhindern, dass Sauerstoff eintritt. Gärröhrchen bestehen aus Glas oder aus Kunststoff. Beide Materialien sind für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen.
- Absaugschlauch (der sogenannte Weinheber): Dieser Schlauch, an dem ein Rohr befestigt ist, ermöglicht es Ihnen, den Wein oberhalb des Bodensatzes zu entnehmen und ihn anschließend in Flaschen zu füllen.
- Zuckermessgerät (Weinmessgerät): Wie der Name schon sagt, ermitteln Sie mit diesem Gerät den Zuckergehalt Ihres selbst gemachten Weins. Das Messgerät besteht aus einem Reagenzglas und einem Schwimmer mit farbiger Skala. Für die Messung gießen Sie etwas Wein in das Glasröhrchen und tauchen dann den Indikator ein. Der Schwimmer wandert abhängig vom Zuckergehalt in die Höhe und Sie lesen das Ergebnis auf der Skala ab.
So stellen Sie zu Hause Traubenwein her: Schritt für Schritt
Stehen Ihre Geräte zur Weinherstellung bereit? Dann kann es losgehen!
Przygotowanie moszczu
Um den besten Wein herzustellen, verwenden Sie bitte nur das beste Obst. Es sollte reif, aber nicht überreif sein. Waschen Sie die Trauben gründlich. Entfernen Sie, wenn möglich, die Kerne oder nutzen Sie eine kernlose Traubensorte. Zerkleinern Sie die Menge vorsichtig in einer Obstpresse. Ziel ist es, die Schale aller Trauben aufzureißen, sodass der Saft austritt. So erhalten Sie den Most, den Rohstoff für die weiteren Schritte.
Schritt 2: Stürmische Gärung
Die Spontangärung ist ein Prozess, der auch auftritt, wenn Sie Bier selber brauen. Sobald Sie den Most mit Hefe, Zucker und Wasser in einen dicht verschlossenen Ballon füllen und das mit Wasser gefüllte Gärröhrchen aufsetzen, beginnt die Gärung. Die Dauer beträgt ca. 14 Tage und macht sich so bemerkbar:
- starke, sichtbare Freisetzung von Kohlendioxid (Bewegung des Balloninhalts),
- Bildung von Schaum,
- deutlich sichtbares Sprudeln im Röhrchen.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie nicht sofort deutliche Zeichen der Gärung sehen. Es dauert eine Weile, bis beispielsweise genügend Kohlendioxid entsteht, um durch das Rohr zu entweichen.
Schritt 3: Stille Gärung
Enthält die Flüssigkeit nur noch wenig Zucker, beginnt die stille Gärung. Während dieser Zeit bilden sich nur noch wenig Schaum und Kohlendioxid. Aus dem Röhrchen kommt ein leichtes Gurgeln. Der Prozess dauert etwa vom 14. bis zum 30. Tag der Gärung. Eine längere Dauer ist möglich, je nachdem, wie viel Zucker der Most noch enthält. Behalten Sie also den Zuckeranteil im Blick. Als Richtwert gilt: Für die Herstellung von 1 l Alkohol benötigen Sie ca. 1,7 kg Zucker.
Schritt 4: Schönung
Sie sind bei der Recherche zum Wein selber machen sicher auf den Begriff „Schönung“ gestoßen. Das ist eine Klärtechnik, bei der die Sedimentpartikel oder Trubstoffe zu Boden sinken und eine klare Flüssigkeit entsteht. Das Klären von Wein ist nicht immer notwendig (der Wein klärt sich meist von selbst), aber manchmal entsteht ein trübes Produkt. Wie entfernen Sie die Trübung?
Es gibt verschiedene Methoden zur Nachbehandlung von Wein, doch am beliebtesten sind die Verwendung von Aktivkohle, Gelatine, Eiweiß, Bentonit oder Kasein. Bei dem Prozess neutralisieren Sie die positive oder negative Ladung der Partikel. Bei der Weinherstellung zu Hause ist häufig ungewiss, welche Ladung dominiert. Probieren Sie verschiedene Methoden aus, bis Sie die passende finden. Tasten Sie sich bei der Menge der gewählten Substanz langsam heran, da sie den Geschmack des Weins beeinflusst.
Schritt 5: Abfüllung und Reifung
Mit den bisherigen Schritten stellen Sie bereits trinkbaren Wein her. Um jedoch sein volles Bouquet zu entwickeln, füllen Sie ihn in Flaschen ab und lassen ihn anschließend reifen. Sets mit identischen Flaschen, Etiketten und Korken finden Sie ganz einfach online. Auch die Anschaffung eines Verkorkers lohnt sich. Das ist ein sehr praktisches Werkzeug, mit dem Sie den Korken leichter in die Flasche schieben. Ist die Flasche dicht verschlossen, gehen Sie zur Lagerung Ihres selbst gemachten Weins über. Der beste Ort dafür ist schattig, wie etwa eine Speisekammer oder ein Keller. Die optimale Temperatur liegt zwischen 10 und 12 °C. Stärkere Weine (ab 16 Vol.-%) lagern Sie vorzugsweise eine lange Zeit von mindestens zwei Jahren. Bei leichteren Sorten (mit etwa 12 Vol.-%) genügt ein halbes Jahr.
Wie mache ich Wein aus roten Trauben?
Bei der Herstellung von Rotwein nutzen Sie Trauben mit roter Schale und mazerieren die Maische, die durch das Pressen der Früchte entsteht. Die Mazeration beschreibt das Auslösen von Farbe aus der roten Schale oder auch aus dunklen Beeren. Das passiert bei der Weinherstellung während der Gärung automatisch. So färbt sich der Wein schnell rot.
Wie mache ich Wein aus weißen Trauben?
Bei der Herstellung von Weißwein verzichten Sie auf die Mazeration. Stattdessen zerdrücken Sie die Früchte wie oben beschrieben und füllen den reinen, gefilterten Saft ohne Schalen und Kerne in den Ballon. Alle weiteren Schritte sind für beide Arten – Rotwein und Weißwein – gleich.
Wie mache ich Wein ohne Hefe?
Hefe ist ein wesentlicher Bestandteil von Wein, oder nicht? Es gibt eine Möglichkeit, auf spezielle Weinhefe zu verzichten. Diese Methode ist jedoch häufig weniger wirksam und verlässlich. Wie funktioniert’s? Wenn Sie Wein ohne spezielle Hefe herstellen, nutzen Sie die Hefen, die natürlicherweise auf der Fruchtschale und in der Umgebung leben. Dazu verzichten Sie auf das Waschen der Trauben vor der Weiterverarbeitung. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass diese Hefe nicht stark genug ist, um den Zucker in Alkohol umzuwandeln.
Wie Sie aus Trauben Wein machen – Zusammenfassung
Wer aus Trauben Wein selbst herstellt, benötigt nicht nur die richtige Ausstattung, sondern auch das richtige Wissen. Die in unserer Anleitung vorgestellten Tipps helfen Ihnen dabei, mit der Weinherstellung zu beginnen. Das Experimentieren und Verfeinern bleibt jedoch nicht aus. Versuch und Irrtum: Lassen Sie sich nicht entmutigen! Viele Menschen, die damit anfangen, ihren Wein selber herzustellen, gehen nach diesem Prinzip vor. Lernen Sie aus Ihren Fehlern und probieren Sie einfach so lange, bis Sie einen schmackhaften Wein erhalten. Je mehr Wissen, Erfahrung und Geduld Sie haben, desto besser gelingt Ihnen am Ende der selbst gemachte Wein.
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