Das Hobeln gehört zu den ältesten Methoden der Holzverarbeitung. Es glättet die Oberfläche und bringt die natürliche Maserung des Werkstücks zur Geltung. In diesem Beitrag lesen Sie, wie Sie richtig hobeln. Neben der Technik lernen Sie auch die notwendigen Werkzeuge kennen.
Das Hobeln gehört zu den ältesten Methoden der Holzverarbeitung. Es glättet die Oberfläche und bringt die natürliche Maserung des Werkstücks zur Geltung. In diesem Beitrag lesen Sie, wie Sie richtig hobeln. Neben der Technik lernen Sie auch die notwendigen Werkzeuge kennen.
Hobeln – was ist das?
Vor der Verarbeitung von Holz zu beispielsweise Möbelstücken ist das Hobeln notwendig. Sie entfernen bei diesem Schritt Splitter und Knoten von den Brettern. Mit dem scharfen Hobeleisen tragen Sie eine dünne Schicht Holz ab und reduzieren dabei die Stärke des Werkstücks. Dadurch entsteht eine glatte und ebene Oberfläche.
Handhobel
Traditionell wird Holz von Hand gehobelt. In kleineren Schreinereien und Handwerksbetrieben passiert das heute immer noch. Dabei kommen zwei Arten von Hobeln zum Einsatz:
- Holzhobel: Obwohl der Holzhobel schon etwas veraltet ist, verwenden viele Tischlereien das traditionelle Werkzeug. Deshalb finden Sie heute problemlos neuwertige Modelle im Handel. Der Nachteil des Holzhobels: Seine Basis verformt sich bei intensiver Arbeit und durch äußere Einflüsse. Außerdem erfordert die richtige Einstellung der Messer bei den meisten Holzhobeln etwas Erfahru
- Metallhobel: Mit dem Metallhobel arbeiten Sie sehr präzise. Das liegt vor allem daran, dass Sie die Klinge mit einem Hebel und einer speziellen Schraube genau so einstellen, wie Sie es für Ihr Projekt benötigen. Die Basis eines Metallhobels ist im Gegensatz zudem formbeständig und das Gerät verzieht sich bei Feuchtigkeit nicht. Es besteht allerdings die Gefahr, dass das Metall rostet.
Elektro-Hobel
Mit einem Elektro-Hobel sparen Sie viel Zeit in der Werkstatt, da die Geräte besonders schnell Bretter ebnen und Äste oder Splitter entfernen. Die Bedienung erfordert allerdings etwas Geschick. Die meisten Elektro-Hobel verfügen über einen Parallel- sowie einen Winkelanschlag. Dadurch hobeln Sie bequem im 45°-Winkel, was sich Ihnen bei der Bearbeitung von Kanten hilft.
Der Handel bietet zahlreiche Elektro-Hobel. Worauf sollten Sie also beim Kauf achten? Zu den wichtigsten Parametern zählen:
- Leistung (mindestens 600 W),
- Drehzahl (mindestens 1400 U/min) und
- Hobelbreite und -tiefe (je nach Bedarf).
Für Tischlereien und Schreinereien eignet sich zudem ein Falztiefenanschlag, um Nuten zum Verbinden verschiedener Elemente zu hobeln.
Zusätzliche Extras: Achten Sie auf einen Anschluss für einen Staubsauger oder Spänebeutel, um Ihre Arbeitsfläche sauber zu halten. Mit einem Schutzschalter gegen unbeabsichtigtes Einschalten erhöhen Sie zusätzlich die Arbeitssicherheit.
So stellen Sie den Hobel richtig ein
Vor dem Arbeitsbeginn stellen Sie den Hobel für Ihr Projekt ein. Das Hobeleisen muss scharf und korrekt ausgerichtet sein. Bei Elektro- und Metallhobeln geht das recht einfach. Schauen Sie dazu in die Ableitung zu Ihrem Gerät. Bei Holzhobeln benötigen Sie etwas Erfahrung, um das Messer auszurichten. Und so geht’s:
- Überprüfen Sie die Position des Spanbrechers. Er muss dicht auf der Oberseite des Hobeleisens aufliegen. Schrauben Sie den Spanbrecher fest, wenn er maximal 0,5 bis 1 mm hinter der Schneide des Messers sitzt. Lassen Sie das Hobeleisen in die dafür vorgesehene Aussparung gleiten und setzen Sie den Keil ein. Ein leichter Schlag auf den Keil setzt ihn in der Aussparung fest.
- Nun prüfen Sie die Stellung des Hobeleisens. Drehen den Holzhobel um und schauen Sie, ob das Messer gleichmäßig über die Hobelsohle hinaussteht. Wenn nicht, versetzen Sie dem Hobeleisen leichte seitliche Schläge mit einem Hammer, bis die Schneide in der gewünschten Position liegt. Anschließend fixieren Sie das Messer mit einem beherzten, nicht zu starken Schlag auf den Keil.
- Nun testen Sie, ob der Holzhobel die richtige Menge an Span abträgt. Der Span sollte höchstens 1 mm stark sein, optimalerweise aber weniger.
- Tragen Sie mit dem Hobel zu viel Span ab, lösen Sie das Messer mit sanften Hammerschlägen auf den Hobelknopf an der Rückseite Ihres Werkzeugs und stellen es erneut ein.
Die richtige Hobeltechnik: Vorbereitung
Beim Hobeln zählt eine gute Vorbereitung. Neben der Einstellung des Hobeleisens entfernen Sie alle Farb- oder Harzreste mit einem Lösungsmittel, da diese sonst am Messer haften und das Ergebnis Ihrer Hobelarbeiten verschlechtern. Hobeln Sie zudem niemals feuchtes Holz.
Fixieren Sie Ihr Werkstück sicher auf der Werkbank. Am besten eignen sich hierfür ein Schraubstock oder Zwingen. Damit der Hobel gut gleitet, schmieren manche Tischlereien ihn zusätzlich mit Paraffin oder Wachs. Richten Sie den Hobel in Faserrichtung aus. Rechtshändige Person führen das Werkzeug mit der rechten Hand an der Rückseite und der linken Hand an der Basis. Der Hobelwinkel hängt von vielen Faktoren wie der Härte des Werkstücks und der Bearbeitungsmethode ab, liegt aber meistens zwischen 25 und 40°.
Richtig hobeln: So geht‘s
Beim Ansetzen des Hobels liegt die Andruckkraft auf der vorderen Hobelsohle. Vermeiden Sie Druck auf dem hinteren Teil, denn sonst entsteht eine Delle im Holz. Beim Absetzen des Hobels ist es genau umgekehrt: Die Andruckkraft liegt auf der hinteren Hobelsohle.
Beim Hobeln kürzerer Bohlen legen Sie an das Ende des Werkstücks ein Brett gleicher Dicke. So führen Sie den gesamten Hobel über die zu bearbeitende Oberfläche, ohne ständig absetzen zu müssen. Denken Sie auch daran, Äste mit kurzen diagonalen Bewegungen, vom Rand zur Mitte hin, zu hobeln.
Wann schleife ich?
Das Schleifen erfolgt in der Regel nach dem Hobeln und vor dem Streichen. Aber auch alte Beschichtungen schleifen Sie ab, bevor Sie beispielsweise neuen Lack auftragen oder ein Werkstück erneut hobeln. Zum Schleifen von Holz eignen sich verschiedene Werkzeuge wie Winkel-, Scheiben-, Schwing- und Exzenterschleifer.
Hobeln mit Hobelmaschinen
In größeren Schreinereien finden Sie häufig spezielle Hobelmaschinen, mit denen Sie viele Werkstücke in kurzer Zeit bearbeiten. Am häufigsten vertreten sind:
- Dickenhobelmaschine: Diese Maschine reduziert um die Stärke des Werkstücks und schafft so eine gleichmäßige Dicke auf der gesamten Holzoberfläche.
- Abricht- und Dickenhobelmaschine: Diese Maschine kombiniert die Funktionen von Abrichthobel und Dickenhobel in einem einzigen Gerät. Sie bearbeitet das Holz sowohl in der Breite als auch in der Dicke.
- Kantenhobelmaschine: Hiermit begradigen Sie die Kanten von Holzbrettern und verleihen ihnen ein sauberes, gleichmäßiges Finish.
- Oberfräse: Die Oberfräse ist keine klassische Hobelmaschine. Dennoch eignet sie sich gut zum Glätten von Kanten, zum Erstellen von Profilen und viele andere Schritte in der Holzbearbeitung.
Interessieren Sie sich für weitere Themen rund um die Holzbearbeitung? Dann lesen Sie gleich den nächsten Artikel und erfahren Sie, mit welcher Kreissäge sie Holz am besten bearbeiten!
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