Die regelmäßige Fellpflege ist Teil einer artgerechten Tierhaltung. Aber gehört das Scheren von Hunden auch dazu? Was ist beim Fell schneiden zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und klären, wann und warum eine Schur notwendig ist und welche Hunde von der Rasur profitieren.
Die regelmäßige Fellpflege ist Teil einer artgerechten Tierhaltung. Aber gehört das Scheren von Hunden auch dazu? Was ist beim Fell schneiden zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und klären, wann und warum eine Schur notwendig ist und welche Hunde von der Rasur profitieren.
Hunde scheren zur Fellpflege: Ist das nötig?
Die Fellpflege ist für Hunde besonders wichtig. Nicht nur für ein rassetypisches Aussehen, sondern vielmehr für einen gesunden Vierbeiner. Schließlich erfüllt das Haarkleid wichtige Aufgaben. Es schützt Ihren Hund bei jeder Jahreszeit vor Wind und Wetter. Insbesondere die Unterwolle hält Umwelteinflüsse wie Kälte fern. In den warmen Jahreszeiten fällt sie aus und reduziert so die Körpertemperatur des Tiers, das sich sonst nur durch Hecheln etwas Abkühlung verschaffen kann. Auch die Schnurrhaare sind für den Hund ein wichtiges Sinnesorgan. Das Scheren des Hundefells erscheint also auf den ersten Blick etwas überflüssig. Doch es gibt Rassen und medizinische Gründe, bei denen sich eine Rasur lohnt.
Genügt es, das Fell zu bürsten?
Ob das Kämmen für eine Fellpflege ausreicht oder Sie Ihren Hund scheren sollten, hängt vom Gesundheitszustand und von der Rasse des Tiers ab. Bürsten Sie das Fell regelmäßig das ganze Jahr über. Dabei entfernen Sie Dreck, ausgefallene Haare, Hautschuppen sowie Insekten und Parasiten wie Flöhe, Zecken und Grasmilben. Durch regelmäßiges Kämmen beugen Sie einer Verfilzung vor und stellen sicher, dass die Haut atmen kann. Zudem lässt das regelmäßige Bürsten das Haarkleid glänzen sowie gesund und sauber erscheinen.
Hunde mit Unterwolle benötigen zusätzliche Pflege im Frühling, wenn der Fellwechsel stattfindet. Bürsten Sie mit speziellen Unterwollekämmen die feinen Härchen regelmäßig aus. So halten Sie das Risiko von Hautkrankheiten und Entzündungen durch Parasiten gering. Außerdem verhindern Sie, dass das Tier aufgrund der dichten Felldecke überhitzt. Gleichzeitig regt das Bürsten die Durchblutung der Haut an, ähnlich wie eine Massage oder zusätzliche Streicheleinheiten.
Welche Hunde darf man scheren und welche trimmen?
Diese Frage führt häufig zu hitzigen Diskussionen. Dabei lässt sie sich mit einem Blick auf die verschiedenen Hunderassen und deren natürliche Fellbeschaffenheit leicht beantworten. Generell gilt: Hunde mit Unterwolle und einem natürlichen Fellwechsel benötigen keine Schur. Dazu zählen Rassen wie:
- Golden Retriever,
- Border Collie,
- Neufundländer,
- Bobtail oder
- Schäferhund
Hier genügt das regelmäßige Bürsten, um das Haarkleid zu pflegen.
Beim Felltyp Rauhaar bietet sich das Trimmen des Hundehaars an, um das Verfilzen des Fells zu verhindern. Besonders bei einem langem Haarkleid, etwa beim Pudel, besteht die Gefahr, dass das Fell bei ausbleibender Pflege Knötchen bildet und verfilzt. Prüfen Sie deshalb regelmäßig die Beschaffenheit. Hunderassen mit Rauhaar sind zum Beispiel:
- Affenpinscher,
- Norfolk und Border Terrier,
- Schnauzer,
- Portugiesischer Wasserhund,
- Pudel,
- Dackel,
- Chinesischer Schopfhund,
- Deutsch Drahthaar,
- Havaneser und viele mehr.
Hunderassen ohne Unterwolle und Fellwechsel profitieren von einer Rasur. Hier besteht das Haarkleid nur aus einer Schicht, dem Deckhaar.
Das sind zum Beispiel:
- Pudel,
- Doodles (Labradoodle, Golden Doodle),
- Bedlington Terrier,
- Wasserhunde und
- Bologneser,
- Malteser oder
- Yorkshire Terrier.
Achtung: Grundsätzlich sollten Sie die Haare des Hundes nicht komplett scheren. Die vollständige Rasur ist nur dann anzuraten, wenn das Fell irreparabel verfilzt ist und Bürsten oder Trimmen nicht mehr helfen. Versuchen Sie zunächst, mit dem Kamm oder der Bürste behutsam die Knoten zu lösen. Einzelne verfilzte Strähnen im Hundehaar lassen sich mit der Schere entfernen.
Die wichtigsten Gründe, Hunde zu scheren
Der Felltyp ist ein Indikator dafür, ob Sie den Hund scheren sollten oder nicht. Doch auch medizinische Gründe können für eine Rasur sprechen. Wann also können Sie Hunden das Haar schneiden?
Verfilztes Fell
Wenn sich im Hundehaar Knoten bilden, die sich nicht mehr ausbürsten lassen, verfilzt das Fell. Es bildet sich eine dichte Schicht, die die Haut bedeckt und nur noch wenig Luft durchlässt. Die warme Filzdecke bietet Plagegeistern einen gemütlichen Nistplatz. Die Folge sind Juckreiz, Hautreizungen und Infektionen.
Krankheiten vorbeugen und Heilung unterstützen
Ist der Hund bereits erkrankt oder hat entzündete Hautpartien, empfiehlt es sich, das Fell zu scheren. Einerseits reduzieren Sie damit den Lebensraum von Flöhen und anderen Parasiten und lindern somit die Irritationen. Andererseits sorgt die Hundeschur wieder für Zugang zu den entzündeten Stellen, sodass die Haut atmen und sonstige Pflegemaßnahmen wie Salben wirken können.
Hygiene erleichtern
Das Scheren von Hunden mit sehr langen, dichten Haaren erleichtert in einigen Fällen die Pflege. Vor allem, wenn sich das Fell nach einem Aufenthalt in schlammigen oder verschmutzten Gegenden nicht mehr reinigen lässt oder nach einer Wäsche unverhältnismäßig langsam trocknet. Auch wenn das Tier große Angst vor dem Baden und Föhnen hat oder dabei Aggressionen zeigt, lohnt es sich, das Hundehaar zu scheren.
Hitzewellen und hohe Temperaturen
Wussten Sie, dass Hunde nur an den Pfoten Schweißdrüsen besitzen? Die Tiere regulieren Ihre Körpertemperatur nicht über das Schwitzen am ganzen Körper wie wir Menschen. Abkühlung verschaffen sie sich über das Hecheln. Besonders langhaarige Rassen sowie schwache und ältere Tiere leiden im Sommer unter der Hitze. Deshalb kann es helfen, den Hund zu scheren, um eine Überhitzung zu vermeiden. Sorgen Sie zudem für schattige Plätzchen, an denen sich Ihr Vierbeiner abkühlt. Auch mehrere Trinknäpfe mit frischem Wasser erleichtern Ihrem Hund die hohen Temperaturen.
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Welche Nachteile hat das Scheren von Hunden?
Gerade bei Hunden mit Fellwechsel führt die Schur häufig zu Problemen. Scheren Sie zu kurz, ist die Haut nicht mehr vor der Sonne geschützt. Es droht Sonnenbrand.
Durch eine Rasur ändert sich unter Umständen die Fellbeschaffenheit, da es nicht gleichmäßig nachwächst. Dadurch gehen wichtige Schutzfunktionen des Haarkleids verloren.
Häufig treten nach einer Rasur Hautirritationen auf. Der Rasurbrand (auch Scherbrand genannt) entsteht durch das Abtragen der oberen Hautschichten und löst Juckreiz aus. Kommt Ihr Hund dadurch kaum noch zur Ruhe, sind besondere Pflegemaßnahmen notwendig.
Hund selber scheren oder Hundesalon: Was ist besser?
Ob Sie Ihren Hund selber scheren oder ihn in einem Hundesalon professionell behandeln lassen, kommt vor allem auf folgende Faktoren an:
Wohlbefinden des Hundes: Viele Hunde, die zum ersten Mal den Hundesalon besuchen, reagieren nervös auf die vielen unbekannten Geräusche, die großen Geräte zur Tierpflege und die neue Umgebung. Hier empfiehlt es sich, den Hund zu Hause selber zu scheren und ihn langsam an die surrenden Geräte und die Berührungen zu gewöhnen.
Ihr Budget: Die professionelle Fellpflege kostet je nach Größe des Tiers sowie nach Umfang der Behandlung ab 30 €. Nach oben sind die Grenzen offen. Wenn Sie also regelmäßig das Fell pflegen und scheren müssen, lohnt sich auf lange Sicht eine eigene Schermaschine.
Erfahrung beim Hunde scheren: Zum Hundehaar scheren gehört viel Know-how, sowohl beim Menschen als auch beim Tier. Fehler in der Rasur führen im günstigsten Fall zu einer misslungenen Frisur. Aber auch Verletzungen und eine negative Assoziation des Tiers mit der Behandlung können auftreten und die zukünftige Fellpflege erschweren.
Passendes Werkzeug: Je besser Ihre Ausrüstung ist, desto leichter erzielen Sie mit Bürste, Schere oder Schermaschine gute Ergebnisse. Vor allem dem Vierbeiner zuliebe sollten Sie nur hochwertige Geräte wählen, sodass die Behandlung schnell und reibungslos vorübergeht. Achten Sie auf scharfe Klingen bei Ihrer Hundeschere, um ein Ziepen und Reißen am Fell zu verhindern. Elektrische Geräte sollten leise sein, damit die Geräuschkulisse den Hund so wenig wie möglich verschreckt. Hier bieten sich Produkte an, deren Leistung variabel ist, um das Tier langsam an die Behandlung zu gewöhnen.
Tipps und Tricks zum Scheren von Hundehaaren
Übung macht den Meister. Das trifft auf Tier und Mensch gleichermaßen zu. Oberste Regel beim selber scheren: Gewöhnen Sie Ihren Hund langsam an die Behandlung. Gehen Sie behutsam vor und schneiden Sie zunächst nur wenige Haare ab. Beschränken Sie sich nur auf die nötigsten Stellen und überprüfen Sie stets, wie der Hund bei der Schur reagiert.
Achten Sie auf hochwertige Geräte. Neben ziependen Haaren oder Verletzungen durch stumpfe Hundescheren verhindern Sie mit professionellem Tierbedarf auch die Reinigung nach der Pflege. So verfügen einige Schermaschinen für den Heimgebrauch über einen direkten Anschluss an einen Staubsauger, sodass Haare, Haut- und Schmutzpartikel direkt währen der Schur sauber im Beutel verschwinden. Reinigen Sie Ihre Geräte nach jeder Nutzung und pflegen Sie Scherköpfe mit etwas Öl.
Schneiden Sie das Hundehaar immer in Wuchsrichtung und ohne Druck. So minimieren Sie unter anderem das Risiko für Scherbrand. Gehen Sie vom Rücken über die Brust zu den Seiten über. Wechseln Sie je nach Körperpartie und Fellstärke die Aufsätze Ihrer Schermaschine, um präziser zu arbeiten. Vermeiden Sie die Schur des Kopfes, insbesondere der Schnurrhaare des Hundes (auch Tasthaare oder Vibrissen genannt). Die feinen Haare auf der Nase, Oberlippe und Stirn sowie unter dem Kinn ergänzen die Sinneswahrnehmung des Tiers und dürfen nicht geschnitten werden.
Sie möchten mehr zur Pflege von Vierbeinern wissen? Dann lesen Sie auf unserem Blog zum Beispiel, wie Sie mit Ihrem Hund Ausflüge per Rad unternehmen.
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