Mein Bier, mein Geschmack: So brauen Sie Bier selber

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Lust auf eine kühle Erfrischung mit perfekter Schaumkrone, ganz nach Ihrem Geschmack? Dann sollten Sie Ihr Bier selber brauen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie zum Bierbrauen benötigen und wie Sie dem Getränk eine ganz persönliche Note verleihen. Das Bierbrauen ist etwas aufwendiger als die Herstellung von Wein, doch die Mühe lohnt sich. Vor allem, wenn Sie Ihre Gäste bei der nächsten Feier mit unvergesslichen Aromen begeistern.

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Lust auf eine kühle Erfrischung mit perfekter Schaumkrone, ganz nach Ihrem Geschmack? Dann sollten Sie Ihr Bier selber brauen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie zum Bierbrauen benötigen und wie Sie dem Getränk eine ganz persönliche Note verleihen. Das Bierbrauen ist etwas aufwendiger als die Herstellung von Wein, doch die Mühe lohnt sich. Vor allem, wenn Sie Ihre Gäste bei der nächsten Feier mit unvergesslichen Aromen begeistern.

Das Bierbrauen erlebt gerade eine Renaissance. Immer mehr Menschen verzichten auf industriell gefertigtes Massenbier und setzen entweder auf Sorten kleinerer Brauereien oder brauen Ihr Bier selbst. Dabei entdecken sie neue Aromen und teilen ihre Leidenschaft mit dem Freundeskreis. Der Trend passt perfekt zur Slow-Food-Bewegung, bei der es um den bewussten und nachhaltigen Genuss von Lebensmitteln geht.

Woraus besteht Bier? Die drei wichtigsten Zutaten

Um Bier zu brauen, brauchen Sie nur drei Zutaten:

Das besagt das „Bayerische Reinheitsgebot“ aus dem Jahr 1516. Der bayerische Herzog Wilhelm IV erließ das Gesetz, um eine einheitliche Braukunst und hohe Qualität des Bieres sicherzustellen. Auch, wenn in den nachfolgenden Jahren weitere Zutaten zugelassen wurden, so prägt die Vorschrift aus dem 16. Jahrhundert die Bierbraukunst noch heute.

In modernen Biersorten verwendet man inzwischen anderes Malz, etwa aus Weizen oder Roggen. Auch Zusätze wie Reis, Mais, Zucker, Früchte, Säfte oder Laktose für eine süßliche Note sind heute keine Seltenheit. Besonderes Aroma verleihen zudem verschiedene Gewürze und Hopfenextrakt.

Um aus Zucker Alkohol herzustellen, ist Hefe notwendig. Diese fügen Sie als Pulver oder in flüssiger Form hinzu. Aber auch wenn Sie die Hefe weglassen, wird das Gemisch gären. Dafür sorgen wilde Hefekulturen, also winzig kleine Mikroorganismen, die überall in der Luft schweben und sich rasant vermehren, sobald sie Nahrung finden. Allerdings ist das Ergebnis dieser spontanen Gärung weniger berechenbar und häufig unbefriedigend.

Bier selber brauen: Was sind Ober- und Untergärung?

Beim Bierbrauen gibt es zwei Arten der Gärung: die Ober- und die Untergärung. Doch worin liegt der Unterschied?

Bei obergärig gebrauten Bieren mag es die Hefe warm. Bei 15 – 20° C ist sie am aktivsten, vermehrt sich rasant und die Zellen bleiben verbunden. Dabei entsteht Kohlendioxid, das verknüpfte Hefezellen nach oben trägt. An der Oberfläche schwimmend setzt die Gärung durch Hefekolonien erst richtig ein. Sie läuft schneller ab als bei untergärigen Bieren. Zu den bekanntesten obergärigen Sorten zählen Weizen, Kölsch oder Alt.

Untergärige Hefe bevorzugt kühlere Temperaturen von etwa 4 – 9° C. Es gibt aber auch Stämme, die bis zu 14° C tolerieren. Die niedrigen Grade verhindern, dass sich die Zellen verknüpfen und sie stattdessen auf den Kesselboden sinken. Zu den untergärigen Biersorten zählen Lager, Pilsener und Kellerbier.

Obergärige Biersorten schmecken insgesamt etwas fruchtiger und vollmundiger, während untergärig gebraute Sorten länger haltbar und einfacher zu lagern sind.

TIPP: Wenn Sie gerade mit dem Bierbrauen beginnen, sollten Sie zunächst mit obergäriger Hefe beginnen, da die erforderlichen Temperaturen einfacher zu halten sind. Außerdem ist der Brauprozess weniger zeitaufwendig.

Wie fange ich mit dem Bierbrauen an?

Sie wollen mit dem Bierbrauen beginnen und wissen nicht, wie? Dann besorgen Sie sich am besten ein Bierbrauset. Diese vorgefertigten Brew-Kits aus dem Handel enthalten die wichtigsten Zutaten und eine Anleitung zum Bierbrauen:

Beim Wasser haben Sie die Wahl, denn die Qualität des Brauwassers beeinflusst den Geschmack des Biers. Hartes Trinkwasser aus der Leitung ist leicht zugänglich und bringt den Hopfengeschmack gut zur Geltung. Gefiltertes Wasser ist hingegen zuverlässiger im Brauvorgang, da es in der Regel weniger Chemikalien enthält. Auch Quell- und Mineralwasser eignen sich, sind aber etwas kostspieliger.

Die eigene Heimbrauerei: Diese Geräte benötigen Sie

Sie haben bereits Erfahrung beim Bierbrauen und verfügen über etwas Platz? Dann richten Sie sich in Ihrem Keller oder in der Garage eine eigene Mini-Brauerei ein. Hier empfiehlt sich eine professionellere Ausstattung bestehend aus einem Gärbehälter mit Thermometer oder einem Braukessel. Mit ihnen steuern Sie die Temperatur der Maische genau und behalten die Kontrolle über den Brauprozess. Moderne Geräte verfügen zudem über ein Display, auf dem Sie die Parameter jederzeit ablesen.

Die wichtigsten Geräte für eine Heimbrauerei sind:

Vom Heimbrauen zur kleinen Gastwirtschaft: Nicht selten führt die Leidenschaft fürs Brauen zur Gründung eines Lokals. Wenn Sie also auch versucht sind, professionell Bier zu brauen und auszuschenken, erfahren Sie bei uns, wie Sie mit minimalem Risiko eine Bar eröffnen, einen Businessplan erstellen sowie Karten und Angebot organisieren.

Bierherstellung in wenigen Schritten

Die Bierherstellung umfasst mehrere entscheidende Schritte: zuerst das Maischen, dann das Filtrieren, das Kochen und Abkühlen der Würze, gefolgt von der Gärung und Lagerung. Es ist wichtig, alle Schritte genau zu befolgen, vor allem, wenn Sie Bier zu Hause selber brauen, denn das Heimbrauen ist fehleranfälliger als die kommerzielle Herstellung. Achten Sie besonders auf die Hygiene, da selbst kleinste Verunreinigungen das Bier ruinieren können.

Die Vorbereitung: Einmaischen, Rasten, Läutern, Würze kochen

Der Brauvorgang dauert je nach Rezept zwei bis acht Wochen, die Vorbereitung und das Einmaischen davon nur zwei Stunden. Beginnen Sie damit, Malz und Wasser in einem Verhältnis von 1 kg zu 3 l vorzubereiten. Erhitzen Sie das Wasser auf etwa 65 °C (je nach Rezept). Fügen Sie das Malz hinzu und rühren Sie alles kräftig um. Bei einfachen Rezepten rastet die Mixtur nur einmal für ca. eine Stunde.
Bei anderen Rezepten umfasst das Rasten drei Schritte, bei denen die Mischung für einige Zeit auf verschiedenen Temperaturen gehalten wird. Die Einhaltung ist sehr wichtig, damit die Enzyme ihre Aufgabe für Geschmack und Haltbarkeit erfüllen können. Das Rasten findet in den folgenden Intervallen statt:

Anschließend filtern (läutern) Sie die Mischung, um alle Getreidereste zu entfernen. Das geht am besten, indem Sie die Maische durch ein Filtertuch in ein anderes Gefäß gießen und für 20 Minuten ruhen lassen. Sobald sich die Schwebstoffe auf dem Boden abgesetzt haben, gießen Sie die Flüssigkeit mit einem Schlauch zurück in den gesäuberten Braukessel.
Kochen Sie die nun entstandene Würze eine weitere Stunde und geben Sie nach Rezept den Hopfen dazu. Für ein starkes Bier eignen sich 120 bis 200 g auf 20 l, für ein feineres Weizenbier genügen 30 g.

Nach einer Stunde Kochzeit muss die Würze auf 20 °C abkühlen. Dabei gilt: je schneller, desto besser. Dazu stellen Sie Ihren Behälter entweder in ein Eisbad oder, je nach Jahreszeit, nach draußen. Seihen Sie die Mischung durch ein Filtertuch in Ihr Gärgefäß ab. Ist die Würze abgekühlt, ist es Zeit für die Gärung. Doch davor ermitteln Sie bei Bedarf per Spindelprobe die Stammwürze. Zusammen mit der folgenden Probe nach der Hauptgärung können Sie den Alkoholgehalt Ihres Biers ermitteln. Die Überprüfung ist für den Anfang beim Bierbrauen jedoch nicht notwendig.

Der Hauptteil: Gärung und Reifung

Nach dem Befüllen des Gärbehälters fügen Sie die Hefe hinzu. Schließen Sie den Behälter und setzen Sie ein Gärröhrchen auf, sodass die entstehenden Gase entweichen können. Nun setzt die Hauptgärung ein. Spätestens am zweiten Tag sollten viele Luftblasen im Röhrchen aufsteigen, die nach sieben Tagen deutlich nachlassen. Während der Hauptgärung sind vor allem drei Dinge wichtig:

Das Bier sollte insgesamt ca. zwei Wochen gären. Achten Sie vermehrt auf Hygiene, denn in der zweiten Woche ist das Getränk besonders anfällig für Verderb. Bakterien dringen häufig durch unzureichend gesäuberte Gärbehälter, Schläuche oder verunreinigten Hopfen ein.

Der Abschluss: Abfüllung und Nachgärung

Nach der Hauptgärung füllen Sie das Bier in Flaschen ab. Lassen Sie es dazu am besten durch einen Trichter oder Schlauch laufen und vermeiden Sie, Sauerstoff unterzumischen. Damit sich ausreichend Kohlensäure bildet, geben Sie etwas Zucker in jede Flasche. Dieser aktiviert die Hefe, die den Zucker in Alkohol umwandelt. Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid. Doch Vorsicht! Messen Sie hier genau ab, sonst könnte sich zu wenig Kohlensäure bilden oder zu viel – und die Flaschen platzen. Messen Sie wie folgt:

Nach dem Befüllen verschließen Sie die Flaschen sofort. Stellen Sie sie zunächst für eine Woche an einen warmen Ort (bis 24 °C). Dann bringen Sie sie für weitere sieben Tage an einen dunklen und kühlen Ort, um sie zu klären. Anschließend ist das Bier trinkfertig. Bevor Sie Ihre Kreation nun Freunden und Familie servieren, lesen Sie, wie Sie Bier richtig einschenken, damit es sein volles Aroma entwickelt.

Noch ein paar Worte zur Lagerung: Auch wenn Ihr selbst gebrautes Bier bereits trinkfertig ist, die feinen Aromen und einen abgerundeten Geschmack erreichen Sie vor allem durch die Lagerung, ähnlich wie bei verschiedenen Weinsorten. Die Lagerung erfolgt dunkel und bei kühlen Temperaturen bis maximal 10 °C. Dabei gilt: Je höher die Stammwürze ist, desto länger sollte ein Bier lagern. Je nach Brauprozess und Rezept gelten hierfür unterschiedliche Zeiträume von zwei Wochen bis zu acht Monaten.

Bier selber brauen nach dem eigenen Geschmack

Das Bierbrauen erfordert etwas Übung und vor allem Geduld. Doch der Aufwand lohnt sich, da Sie bereits mit wenigen Geräten Ihr eigenes, aromatisches Getränk herstellen können. Zudem lassen sich durch Experimente mit anderen Zutaten wie Reis- oder Haferflocken spannende Geschmacksnuancen hinzufügen. Auch Kräuter wie Lavendel, Honigkraut, Wermut oder sogar Zitronengras verleihen Ihrem selbst gebrautem Bier eine feine Note, die Sie im Laden wahrscheinlich nicht erhalten.

Hat dieser Artikel Ihr Interesse für den Umgang mit Spirituosen geweckt? Dann lesen Sie bei uns weiter und erfahren Sie, wie Sie Champagner durch Sabrieren besonders elegant servieren.

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