Haben Sie einen Garten oder einen Schrebergarten? Dann entsorgen Sie organische Abfälle kostengünstig auf einem Komposthaufen oder in einem Komposter. Gleichzeitig erhalten Sie einen hervorragenden Dünger für Ihre Pflanzen! Erfahren Sie, wie Sie Kompost richtig verarbeiten.
Haben Sie einen Garten oder einen Schrebergarten? Dann entsorgen Sie organische Abfälle kostengünstig auf einem Komposthaufen oder in einem Komposter. Gleichzeitig erhalten Sie einen hervorragenden Dünger für Ihre Pflanzen! Erfahren Sie, wie Sie Kompost richtig verarbeiten.
- Was gehört in den Komposter?
- Äpfel in den Komposter? Eine gute Idee
- Gehört Brot in den Komposter?
- Wertvolle Bakterien für den Komposter
- So bereiten Sie Ihren Komposter vor
- Kommt auch Asche in den Komposter?
- Bringen Sie mit Regenwürmern Leben in Ihren Komposter
- Lassen Sie Pilze im Komposter wachsen
- Das kommt in den Komposter – Zusammenfassung
Was gehört in den Komposter?
Kompost ist ein toller organischer Dünger. Er reichert den Boden an und sorgt für ein perfektes Pflanzenwachstum. Gleichzeitig ist er absolut umweltfreundlich. Sie bekommen diesen natürlichen Dünger, indem Sie biologischen Abfall in einem Kompostbehälter sammeln. Nutzen Sie vor allem Komposter mit Löchern in den Wänden, denn Sauerstoff fördert den Zersetzungsprozess. Besonders beliebt sind Modelle aus Kunststoff. Sie stellen diese sehr einfach in Ihrem Garten auf und bedienen sie unkompliziert. Außerdem haben Komposter aus Kunststoff eine viel längere Lebensdauer als herkömmliche Modelle aus Holz. In einem Gartenkomposter sind Ihre Gartenabfälle perfekt vor Tieren wie Ratten, Mäuse und anderen Schädlingen geschützt.
Bedenken Sie, dass nicht alle organischen Abfälle als Dünger geeignet sind. Folgende Abfälle gehören nicht in Ihren Komposter:
- mit Krankheiten infizierte Pflanzentriebe
- reifes Unkraut (durch Kompostierung werden die Samen nicht zerstört)
- Triebe und Wurzeln von Pflanzen, die wieder treiben – z. B. Quecken, Schachtelhalm oder Brennnesseln
- Fleisch, Knochen, Milchprodukte und Fischreste (sie locken Aasfresser an und enthalten häufig gefährliche Bakterien)
- Haustierkot (stellt eine biologische Gefahr dar)
- Walnussblätter (enthalten Stoffe, die die Entwicklung anderer Pflanzen hemmen)
- Schutt, Steine, Ziegel (zersetzen sich nicht)
Natürlich dürfen Sie weder Plastik noch bedrucktes Papier, lackiertes Holz oder Reste von Farben oder Lösungsmitteln in den Komposter werfen. Dabei handelt es sich um Schadstoffe, die den Boden verschlechtern (Lesen Sie auch, wie man den Boden für Gemüse vorbereitet). Dagegen legen Sie problemlos einfache graue Pappe, Latexprodukte (diese zersetzen sich nach ca. 6 Monaten) und Holz auf die Kompostabfälle. Zerkleinern Sie alles möglichst fein, denn dicke Äste und Stämme verrotten erst nach Jahren.
Äpfel in den Komposter? Eine gute Idee
Während der Erntezeit gibt es häufig zu viele Äpfel, die Sie nicht sofort verzehren oder verarbeiten. Etliche fallen auf den Boden, bekommen Druckstellen und verfaulen. Lagern Sie große Mengen, verdirbt ein Teil des Obstes ebenfalls mit der Zeit. Ein Apfelbaum schenkt nicht nur Freude, sondern erzeugt zahlreiche Früchte, die Sie entsorgen müssen. Ist ein Komposter für Ihren Obstüberschuss eine gute Lösung? Absolut! Der in den Äpfeln enthaltene Saft wirkt sich positiv auf den Feuchtigkeitsgehalt des Komposts aus. Legen Sie sie am besten auf trockene Abfälle – zum Beispiel auf Heu, Äste, Buschtriebe oder Obstbaumzweige.
Gehört Brot in den Komposter?
Altes, trockenes oder schimmeliges Brot ist nach der Kompostierung ein äußerst wertvoller Nährstoff. Es bietet einen guten Nährboden für alle Arten von Bakterien und Mikroorganismen. Mischen Sie es mit weniger verrottbaren Küchenabfällen wie Eierschalen, Erdnussschalen oder Pistazien und Sie erzielen hervorragende Ergebnisse beim Kompostieren.
Wertvolle Bakterien für den Komposter
Bakterien sind fleißige Helfer, die aus organischen Rückständen Dünger produzieren. Für die Mikroorganismen ist Sauerstoff wichtig. Durchmischen Sie deshalb den Kompostinhalt alle zwei bis drei Wochen. Zusätzlich bewässern Sie den Innenraum mit einem Gartenschlauch. Ohne ausreichend Sauerstoff und eine hohe Feuchtigkeit nisten sich anaerobe Bakterien und Schimmelpilze im Kompost ein. Diese schädlichen Bakterien lassen den Kompost faulig riechen und verlängern den Prozess, bis Sie wertvollen Dünger bekommen.
Frische Kompostabfälle reichern Sie mit Bakterien aus zum Teil zersetztem Kompost oder Spezialdünger (z. B. Brennnessel oder Holunderblätter) an. Eine wirkungsvolle Jauche stellen Sie her, indem Sie die Pflanzenteile mit Wasser übergießen und die Mischung drei bis vier Wochen lang in einem Eimer stehen lassen. Wenn es im Eimer nicht mehr gärt, verteilen Sie den Inhalt in dem Kompostbehälter.
So bereiten Sie Ihren Komposter vor
Wollen Sie größere Mengen schwer verrottbarer Materialien kompostieren, greifen Sie auf handelsübliche mikrobiologische Fertigpräparate zurück. Sie bewirken, dass die richtige Bakterienflora im Kompostbehälter aufrechterhalten bleibt. Auch das Kompostieren selbst beschleunigen sie deutlich – um bis zu 3 Monate! Neben Bakterienkulturen ergänzen Sie den Kompost mit Enzympräparaten, um Zersetzungsprozesse zu optimieren.
Kommt auch Asche in den Komposter?
Asche von verbranntem Holz oder Holzkohle ist ein guter Dünger, den Sie Ihrem Komposter hinzufügen. Sie bietet viel Magnesium, Phosphor und Kalium. Allerdings ist sie sehr alkalisch und enthält keinen Stickstoff. Gehen Sie deshalb umsichtig mit ihr um. Mischen Sie die Asche zunächst mit grünen Blättern oder frischem Gras, so reichern sie Sie mit Stickstoff an. Fügen Sie außerdem Mist oder etwas Kunstdünger hinzu, z. B. eine Handvoll Ammoniumsulfat. Wollen Sie die Aschemischung perfekt ansäuern, geben Sie Nadeln von Nadelbäumen, Rinde von Sträuchern und die Zapfen hinzu.
Sie grillen oft zu Hause oder benutzen regelmäßig einen Kamin? Dann entsorgen Sie die Asche wie oben beschrieben und werten nebenbei Ihren Kompost auf!
Bringen Sie mit Regenwürmern Leben in Ihren Komposter
Wenn Sie einen Komposter bauen, werden Sie schon den ein oder anderen Regenwurm in Ihrem Kompost finden. Dafür platzieren Sie den Kompostbehälter direkt auf dem Boden, von wo aus die Würmer in Ihren Komposter kriechen. Diese Bodenbewohner fressen tote organische Stoffe und beschleunigen so den Kompostiervorgang erheblich. Sie bohren unentwegt Tunnel und versorgen dabei den gesamten Komposthaufen mit zusätzlichem Sauerstoff.
Hat Ihr Gartenkomposter einen geschlossenen Boden, dann bringen Sie selbst die Würmer hinein. Verwenden Sie zum Beispiel sehr effiziente kalifornische Regenwürmer. Sie sind weder wählerisch noch teuer (100 Stück kosten ca. 8 €) und vermehren sich sehr schnell. Darüber hinaus fühlen sie sich im Kompost äußerst wohl. Sie leben in großen Gruppen und fliehen nicht aus der Komposttonne. Sie fressen dort, wo sie sind. Zudem leben Sie sehr lang – bis zu 15 Jahre!
Als frostempfindliche Lebenwesen benötigen sie jedoch Schutz. Stellen Sie deshalb den Kompostbehälter mitsamt den Regenwürmern für den Winter in einen beheizten Raum. Wenn das nicht möglich ist, decken Sie ihn mit Stroh ab. Bei größeren Kompostgefäßen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einige Regenwürmer erfolgreich überwintern.
Lassen Sie Pilze im Komposter wachsen
Verschiedene Pilzsorten wirken sich positiv auf den Prozess des Kompostierens aus. Meistens gelangen ihre Sporen, die vom Wind verbreitet werden, von selbst hinein. Einige Pilze verarbeiten sogar Material sehr schnell, das sehr schwer zu kompostieren ist. Sorgen Sie deshalb dafür, dass der Kompost mit nützlichen Arten besiedelt ist.
Wenn bei Ihnen viel Holz anfällt, dass sie kompostieren, kaufen Sie ein Fertigpräparat mit Peniophora gigantea. Dieser Pilz ernährt sich von totem Holz und lässt es schnell verrotten. Zudem dämmt er die Entwicklung schädlicher Pilze ein, die auch lebende Pflanzen befallen.
Sie wollen den Kompostierprozess beschleunigen? Dann stellen Sie aus gewöhnlicher Küchenhefe einen speziellen Starter her. Mischen Sie 10 g Hefe mit einem Glas Zucker und 10 l warmem Wasser. Anschließend gießen Sie die Lösung über den frischen Kompost, der dann schneller anfängt, sich zu zersetzen. Im Gegensatz zu anderen Startern (z. B. Mist) lockt die Lösung keine lästigen Fliegen an und stinkt nicht.
Das kommt in den Komposter – Zusammenfassung
Die Kompostierung organischer Stoffe dauert in der Regel mehrere Monate bis zu einem Jahr. Die Dauer hängt von der Art des Abfalls ab und wie Sie ihn behandeln. Wenn Sie für eine gute Belüftung sorgen, die richtigen Materialien verwenden und nützliche Mikroorganismen hinzufügen, erhalten Sie schneller den wertvollen Dünger.
Worauf sollten Sie beim Kompostieren achten? Ordnen Sie Ihre Materialien im Komposter bei in unterschiedlichen Schichten an. Idealerweise schichten Sie nasse auf trockenen Abfällen und feste Materialien auf losen Pflanzenresten. Schwieriger kompostierbare Triebe oder grob geschnittene Zweige platzieren Sie idealerweise ganz unten. Legen Sie Küchenabfälle oder andere leicht verderbliche, feuchte Reste darauf. Ist der Kompost vollständig zersetzt, düngen Sie damit den Boden. Wie graben Sie Ihren Garten mit Kompost um? Am besten streuen Sie ihn auf den aufgewühlten Boden und mischen ihn dann unter.
Wie stellen Sie fest, wann der Kompost fertig ist? Zunächst sollte er eine lockere Konsistenz haben und nach Erde riechen. Er ist normalerweise braun oder sogar schwarz. Er darf nicht warm sein – das bedeutet, dass der Prozess der Umwandlung in Dünger noch nicht abgeschlossen ist.
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